Mechanische Prüfungen
Neben dem Nachweis der elektrischen Eignung und der Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse der Geräte sind auch die mechanischen Eigenschaften von Geräten oder Geräteteilen entscheidend für die Funktion und Lebensdauer. Während des Lebenszyklus können verschiedenste mechanische Belastungen auf das Gerät einwirken. I2PS bietet vielfältige Prüfmethoden zur Ermittlung mechanischer Kennwerte oder zur Überprüfung der mechanischen Festigkeit von Komponenten, Geräten oder Werkstoffproben an.
|
Schilder, Label und Beschriftungen sind während des Lebenszyklus eines Gerätes oft besonderen Belastungen durch Abrieb ausgesetzt. Für die Identifikation der Geräte und für die Bereitstellung von sicherheits- oder funktionsrelevanten Informationen ist es unerlässlich, dass die Kennzeichnungen (Bedruckungen) während des Lebenszyklus dauerhaft lesbar bleiben (z.B. Unverwischbarkeit von Aufschriften). Hierzu bieten wir standardisierte, manuelle und automatisierte Abriebtests an Schildern, Beschriftungen, oder Bedruckungen an, auf Wunsch auch unter gleichzeitiger Verwendung von Reinigungs- und Lösungsmitteln oder anderen Solventien. Die Durchführung und Auswertung der Prüfungen erfolgt durch Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung.
Zugehörige Normen: |
|
Unter Temperatur- und / oder Umgebungseinflüssen (z.B. Feuchte) können statische Lasten, auch wenn sie nicht zu einem kurzfristigen Versagen führen, bei längerer Belastungsdauer einen Werkstoff schädigen (z.B. durch Kriechen). Dieses Verhalten kann durch reproduzierbare Kriechversuche geprüft werden.
Beispielsweise wird im sogenannten Kugeldruckversuch („ball pressure test“) unter statischer Last mit einer aufgebrachten Stahlkugel die Dimensionsstabilität von Kunststoffproben unter erhöhter Temperatur ermittelt. Der nach der Prüfung hinterlassene Eindruck dient hierbei als Maß für die Wärmeformbeständigkeit des Kunststoffes.
Dichtungsmaterialen in elektrischen Geräten (Elastomere), für die eine UL-Zulassung erforderlich ist, müssen einen sog. „gasket-test“ (nach UL 50E) bestehen. In diesem wird unter anderem das Verhalten der Werkstoffe unter statischem Druck geprüft und das Rückstellvermögen des Werkstoffes untersucht.
Einige thermoplastische Kunststoffe (zum Beispiel Polycarbonat) neigen unter Einwirkung bestimmter Chemikalien bei statischer Last zur Ausbildung von Spannungsrissen, was mit einer entsprechenden Spannungsrissprüfung überprüft werden kann. Hierbei wird das Bauteil oder eine Werkstoffprobe unter mechanischer Spannung oberflächlich mit einer Chemikalie in Kontakt gebracht, die eine spannungsrissauslösende Wirkung besitzt und eine mögliche Ausbildung von Spannungsrissen untersucht. Spannungsrissprüfungen werden auch für metallische Proben eingesetzt. Hier seien exemplarisch die Spannungsrissprüfung an Messingteilen oder die Verspannungsprüfung an gehärteten Stahlteilen zur Überprüfung auf Wasserstoffversprödung genannt.
Bei all diesen Fragestellungen und Prüfungen unterstützen wir Sie gerne durch unser qualifiziertes Personal und ein umfangreiches Prüfequipment. Regelmäßig nehmen wir erfolgreich an internationalen Ringversuchen teil, um unsere Ergebnisse mit denen anderer Labore zu vergleichen und einen gleichbleibend hohen Qualitätsstandard zu garantieren.
Zugehörige Normen: |
|
Mit Hilfe eines Drehmomentprüfstandes können Drehmomente und Torsionswinkel exakt bestimmt werden. Diese Prüfung findet beispielsweise Anwendung, um Einschraub-, Anzugs- und Überdrehmomente an Verschraubungen, Betätigungsdrehmomente an Schaltern, oder Drehmomente, die zu einem Versagen von Bedienelementen oder Befestigungen führen, zu ermitteln. Zudem ermöglicht der Prüfstand die exakte Einstellung von Drehmomenten zur reproduzierbaren Durchführung von Folgeprüfungen wie beispielsweise die Untersuchung der Spannungsrissneigung von Bauteilen und Materialien (Spannungsrissprüfung) oder für Untersuchungen von Relaxationsprozessen.
Mit dem Prüfstand können Drehmomente von 0-200 Nm exakt gemessen bzw. eingestellt werden.
Zugehörige Normen: |
|
Die Härte ist eine kennzeichnende Eigenschaft eines Werkstoffs und seiner Vorgeschichte, die mit geeigneten Härteprüfverfahren i.d.R. mit geringem Aufwand ermittelt werden kann und eine schnelle Möglichkeit zu einer ersten Einschätzung der Festigkeit eines Werkstoffs bietet. Wir untersuchen Oberflächenhärten von Metallen bis zu Elastomeren. Nach entsprechender metallographischer Probenpräparation können auch Kernhärten, Einhärtungstiefen [CHD, NHD (alt: Nht), SHD, EHT, RHT, …], Härte von Schweißnähten, Wärmeeinflusszonen, Härteverläufe oder andere Fragestellungen rund um das Thema Härte untersucht werden. Je nach Aufgabenstellung kommen Härteprüfverfahren nach Vickers (HV0,1 bis HV10), Brinell, Knoop oder Shore A, D zum Einsatz. Sprechen Sie uns für Ihre Prüfaufgabe gerne an!
Zugehörige Normen: Neben kundenspezifischen Spezifikationen diverse nationale und internationale Normen wie z.B. DIN EN 10328, DIN EN ISO 6506-1, -2, -3, -4, 6507-1, -2, -3, -4, 4545-1, -2, -3, -4, 868, 9015-1, DIN ISO 7619-1 |
|
Durch Schlagprüfungen wird der Schutz eines Metall- oder Kunststoffgehäuses gegen dynamische mechanische Beanspruchungen überprüft und klassifiziert (z.B. IK-Code). Dabei wird die Schlagenergie, je nach Norm, auf unterschiedliche Weise aufgebracht. Fallhammer, Federschlag, Federhammer oder Pendelschlagwerk sind Beispiele dafür. Die Art der Schlagelemente ist dabei in den verschiedenen Normen genau definiert (Material, Form, Abmessungen, Gewicht, …). Neben den Schlagprüfungen können auch Fallprüfungen (z.B. Kugelfallprüfungen) aus definierter Höhe an Produkten mit und ohne Umverpackungen durchgeführt werden, wie sie in verschiedenen Prüf- und Produktstandards beschrieben sind.
Zur Ermittlung von Materialkennwerten führen wir zusätzlich zu den Prüfungen an Bauteilen und Geräten auch Schlagprüfungen an Probekörpern durch, hier insbesondere die Prüfung der Schlag- und Kerbschlagzähigkeiten nach Charpy und Izod, welche durch die Messung der Energieaufnahme bei einer Schlagprüfung mittels Pendelschlagwerk an gekerbten oder ungekerbten Proben ermittelt werden.
Zugehörige Normen: |
|
Bei den mechanischen Prüfungen bieten Zug-, Druck- und Biegeprüfungen die Möglichkeit, vergleichsweise schnell wichtige mechanische Kennwerte von Werkstoffen, Bauteilen oder Geräten zu ermitteln. Bei Werkstoffprüfungen können hierbei, sowohl an Metallen, als auch an Kunststoffen die Zug-, Druck- oder Biegefestigkeit inklusive der entsprechenden Moduln sowie Streckgrenzen, zugehörige Streckdehnungen, Randfaserdehnungen, Sekantenmoduln, Bruchdehnungen oder auch die scheinbare interlaminare Scherfestigkeit (ILSS, ILSF) ermittelt werden. Die Prüfungen können unter Laborbedingungen oder auch in einer Prüfkammer unter Temperatureinfluss durchgeführt werden.
Neben standardisierten Werkstoffprüfungen, gemäß entsprechenden nationalen oder internationalen Normen, können auch kundenspezifische Prüflösungen erarbeitet werden, um die mechanischen Eigenschaften von Geräten oder Komponenten zu untersuchen (z.B. Bestimmung von Federraten, Festigkeit von Gehäusen, Veränderung mechanischer Eigenschaften durch Klimalagerung, Betätigungskräfte, etc.). Gerne unterstützen wir Sie bei der Auswahl geeigneter Prüfverfahren für Ihren individuellen Anwendungsfall.
Für die Prüfungen stehen Universalprüfmaschinen zur Verfügung, die Belastungen bis zu einer Maximalkraft von 100 kN erlauben und es somit ermöglichen, auch hochfeste Werkstoffe zu prüfen.
Zugehörige Normen: |